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Ein Vier-Personenhaushalt kauft jährlich 64 kg Wasch- und Reinigungsmittel

Woche für Woche, ja oft auch täglich wird in vielen Haushalten gesprüht, gewischt und geschrubbt was das Zeug hält. In einem Vier-Personenhaushalt werden jährlich 64 Kilogramm Wasch- und Reinigungsmittel gekauft. Desinfektionsmittel und Reiniger mit antibakterieller Wirkung sind immer häufiger dabei. Doch mit dem Putzfimmel kann man es auch übertreiben, denn durch fehlende Bakterien in den eigenen vier Wänden kann man auch krank werden.

Eine Scheuermilch, Sanitätsreiniger mit Zitronensäure, ein Allzweckreiniger und ein Handspülmittel: dieses Putzmittelquartett ist in den meisten Haushaltungen ausreichend. Aggressive Reiniger mit den Symbolen «ätzend» oder «reizend» können wenn man ohne Handschuhe arbeitet die Haut verletzen oder empfindliche Oberflächen beschädigen. In Haushalten mit Kindern sollte man diese aggressiven Putzmittel meiden. Durch versehentliches Trinken dieser Mittel stehen die Anrufe bei der Vergiftungszentrale des Unispitals ganz oben. Milde Reiniger erfüllen den gleichen Zweck, man muss sie nur etwas länger einwirken lassen. Möchte man sich von aggressive Putzmittel trennen, nicht in den Hausmüll werfen. Es sind Problemstoffe und diese gehören extra entsorgt wie zum Beispiel auf einem Werkhof.

Braucht es ein Desinfektionsmittel?

In unseren Breiten sind Desinfektionsmittel nicht nötig. Im Haushalt wird geputzt um Verschmutzungen zu entfernen und nicht um Keime loszuwerden. Wen man ständig Angst vor Keimen hat, leidet man laut Biologen für Umweltmedizin an «Hygienewahn». Der gefährlichste mikrobiologische Ort im Haushalt ist die Küche und nicht etwa die Toilette. Mit dem Umgang von sogenannten Risikolebensmitteln wie rohen Eiern, Rohmilchprodukten oder rohem Fleisch, muss man aufpassen. Diese Lebensmittel können für den Menschen gefährliche Darmkeime enthalten. Aber trotzdem braucht man hier keine Desinfektionsmittel einzusetzen. Es reicht regelmässig die Hände zu waschen, Lebensmittel kühl und nicht zu lange lagern, beim Kochen ausreichend zu erhitzen und für Gemüse oder Fleisch nicht das gleiche Schneidebrett verwenden. Geschirr und Arbeitsfläche gehören nach dem Kochen gereinigt, Spülschwämme sowie Hand-und Geschirrtücher regelmässig waschen oder entsorgen.

Desinfektionsmittel begünstigt Allergien – stimmt das?

Über mehrere Jahre wurde bei Kinder und Jugendliche die Allergieentwicklung untersucht. Hierbei wurde festgestellt, dass in Haushalten wo häufig mit Desinfektionsmittel geputzt wurde bei Kindern und Jugendlichen häufiger Allergien auftraten, als in Haushalten wo diese Mittel nicht verwendet wurden. Experten mutmassen über die Ursache, dass einige Wirkstoffe von Desinfektionsmittel potenzielle Kontaktallergene sind. Das heisst, bei der Berührung mit dem Körper lösen sie eine allergische Reaktion aus. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass das Immunsystem besser trainiert wird, sofern es mit Keimen und Bakterien in Kontakt kommt. Werden für Kleinkinder aber schon Böden, Spielzeug und Hände desinfiziert, fehlt dem Immunsystem dieses Training.

Ziehen zu viel Putzmittel Dreck an?

Wenn nach dem Putzen hässliche Schlieren Fenster oder Boden zieren, hat man eindeutig zu viel Putzmittel verwendet. Wie ein Magnet wirkt diese überflüssige Menge an Reinigungsmitteln: Schmutz bleibt kleben, man muss schneller wieder Putzen.

Was für ein Einfluss auf den Putzerfolg haben richtige Reinigungstücher?

Genau so grossen, wie die Putzmittel! Der Erfolg beim Putzen hängt von vier Faktoren ab:

–          Von der Chemie, also richtiges Putzmittel

–          Von der Mechanik, richtiges Reinigungstuch und Schrubben und Reiben

–          Von der verwendeten Zeit

–          Von der richtigen Temperatur

Erhöht man einen dieser Faktoren, braucht es von einem anderen weniger. Zum Beispiel: lässt man wenig Putzmittel etwas einwirken, dann mit einem rauen Lappen oder Schwamm länger kräftig darüber schrubbt, wird die Fläche genau so sauber, wie wenn mehr Mittel verwendet, nicht einwirken lässt und nicht richtig schrubbt. Beim Wäschewaschen spielt die richtige Temperatur eine Rolle. Gute Reinigungstücher sind Microfasertücher. Zwischen Tuch und zu reinigender Oberfläche sorgen viele feine Fasern für viel Berührungspunkte. Dieser Effekt ist ähnlich wie bei einer Bürste. Die Tücher sind vielseitig einsetzbar, es gibt aber auch solche die einen bestimmten Härtegrad haben und nicht für empfindliche Oberflächen geeignet sind oder auf Glas fusseln. Aus Hygienegründen sollte man im Toilettenbereich, den Sanitärbereich, Küche und Böden jeweils ein anderes Tuch in einer anderen Farbe verwenden.

Warum leidet die Umwelt unter Putzmitteln?

Die chemischen Reiniger gelangen über den Abfluss in die Kläranlage. Ein Grossteil der Phosphate, Enzyme und Duftstoffe wird zwar dort wieder herausgefiltert – aber leider nicht alle. In den Gewässern können Phosphate für eine Algenexplosion sorgen, biologisch schlecht abbaubar sind Duftstoffe und können obendrein Allergien verursachen.

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