Der immer wiederkehrende Wäscheberg – Hand aufs Herz: wer hat noch nicht seufzend davor gestanden. Gerade zum Ende der Ferien liegen die Erinnerungen an schöne wie auch verregnete Urlaubstage mahnend da und wollen für neue Taten gewaschen werden. Die Anwendung einfacher Regeln schafft aus einem großen mehrere kleine „Berge“ zur perfekten Vorbereitung für die Wäsche. Farbe und möglicher „Rubbelfaktor“ beim Waschen sind hierfür Hauptkategorien. Hinweise zu Textilfasern, Temperaturbeständigkeit und Waschprogramm gibt das meist eingenähte Pflegekennzeichen im Wäschestück.
Jeder Wäscheberg wird zunächst einmal grob nach Farben sortiert. Man unterscheidet nach hellen und dunklen Tönen sowie Kleidungsstücken, die aus weißen und farbigen Stoffen zusammengesetzt sind. Besonders zu beachten sind Textilien mit Elastan („Stretch“). Diese Faser wirkt für Textilfarben im Waschwasser oft wie ein Magnet, so dass sich zum Beispiel bei Dessous mit weißer, elastischer Spitze nur diese verfärbt – der Rest bleibt im Originalzustand. Hier gilt im Zweifel gilt immer: separat waschen. Das gilt auch für zusammen gesetzte Stücke oder Teile mit Blockstreifenmuster (weiß-dunkel). Alternativ können sie zur dunklen Wäsche gegeben werden, weil die hellen Streifen durch den direkten Kontrast zu den dunklen auch dann noch sehr hell wirken, wenn sie nicht mehr strahlend weiß sind.
Manche Kleidungsstücke sind auch beim Waschen Individualisten!
Auf dem Pflegekennzeichen finden sich bei waschbaren Textilien alle Hinweise für die Auswahl des Waschprogramms und der maximal zulässigen Waschtemperatur. Neben einer Vielzahl von Spezialprogrammen bieten moderne Waschmaschinen vier „klassische“ Waschprogramme, an denen man sich bei der Wäschesortierung orientieren kann:
Baumwolle (auch Koch- oder Buntwäsche) – für weiße und farbige Textilien, die mit hoher mechanischer Einwirkung gewaschen werden können (erkennbar am Waschbottich ohne Balken). Temperatur z. B. 40 °C oder 60 °C.
Pflegeleicht – für Wäschestücke mit einem Balken unter dem Waschbottich. Temperatur 30 °C oder 40 °C.
Feinwäsche – für empfindliche Textilien mit zwei Balken unter dem Waschbottich, Wäschestücke mit Applikationen oder aufwändigen Drucken. Temperatur 30 °C oder 40 °C.
Wolle/Seide – für Kleidungsstücke aus diesem Material.
Tipps fürs Wäsche sortieren
1.B ei Zweifeln an der Farbechtheit lieber mal ein Teil mit der Hand waschen – das ist besser (und billiger), als sich über eine ganze Maschinenladung verfärbter Wäsche zu ärgern.
2. Der Verschmutzungsgrad ist wichtig für die richtige Waschmitteldosierung, spielt aber für das Sortieren nur dann eine Rolle, wenn es größere Mengen unterschiedlich verschmutzter Wäsche gibt, etwa nach dem sonntäglichen Spiel der C-Jugend im Regen!
Was steckt dahinter?
Dunkle Textilien können Überschussfarbe an andere Stoffe abgeben; helle Textilien können solche Farbstoffe aufnehmen. Waschmittel enthalten Inhaltsstoffe, die eine Farbübertragung verhindern. Bei Textilien, die sehr viel Farbe abgeben („ausbluten“), kann es aber passieren, dass andere Wäschestücke verfärbt werden.
Wolle verträgt nur eine sehr geringe mechanische Einwirkung, sonst verfilzt sie, d. h. die Kleidungsstücke werden sehr viel kleiner als vor der Wäsche! Daher für Wolle immer das Wollprogramm oder Handwäsche wählen.
Textilien, die viel Wasser aufnehmen können (z. B. Baumwolle) sind weniger empfindlich gegen Knittereffekte als solche mit wenig Wasseraufnahme (z. B. Viskose). Werden solche Kleidungsstücke zusammen in einer Waschladung gewaschen, so können die im nassen Zustand sehr viel schwereren Wäschestücke die leichteren so stark knittern, dass die entstandenen Falten auch durch Bügeln nicht mehr zu beseitigen sind. Daher sollte man pflegeleichte und Feinwäsche möglichst auch nach diesem Kriterium sortieren