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Ratten im Haus wirksam vertreiben und bekämpfen

Ratten im Haus lassen viele Menschen vor Ekel erschauern. Kaum ein anderes Tier ist so unbeliebt. Ratten knabbern Elektroleitungen und Einrichtung an. Doch wie bekämpft man Ratten? Und wie kann man einem Befall vorbeugen? Die besten Tipps gegen Ratten im Haus haben wir für Sie zusammengestellt.

Wer sich mit Ratten beschäftigt, versteht, warum sie so berüchtigt sind. Sie sind hochintelligent, Allesfresser, vermehren sich rasant und sind nur schwer zu bekämpfen, wenn sie sich erst einmal in größerer Zahl im Haus niedergelassen haben.

Wie Ratten im Haus schaden können

Die Furcht und der Ekel vor Ratten ist schon Jahrhunderte alt. Seit eh und je gelten die Nagetiere beziehungsweise die von ihnen eingeschleppten Parasiten als Infektionsträger gefährlicher Krankheiten. Der Rattenfloh beispielsweise ist einer der Hauptüberträger der Pest, die im Mittelalter ganze Städte entvölkerte. Auch heute noch können Ratten Krankheiten wie Tollwut, Tuberkulose oder die Weil’sche Gelbsucht übertragen.

Darüber hinaus machen sie sich über Lebensmittel und Tierfutter her, verunreinigen sie durch Anfraß und ihre Ausscheidungen, so dass die Vorräte unbrauchbar werden. Gefährlich wird es, wenn die Nager sich unbemerkt an Elektroleitungen zu schaffen machen. Dann drohen Kurzschlüsse oder sogar Brände. Weniger gefährlich, aber nicht minder ärgerlich sind Nageschäden und Verunreinigungen der Einrichtung.

Die wichtigsten Anzeichen für einen Rattenbefall

Ratten vermehren sich äußerst schnell. Unter günstigen klimatischen Bedingungen kann ein Weibchen bis zu zwölf Mal im Jahr jeweils bis zu 20 Junge werfen. Der Schnitt liegt bei etwa acht bis neun Neugeborenen pro Wurf. Wegen der rasanten Vermehrung ist das frühzeitige Erkennen eines Befalls besonders wichtig. Da die Nager aber sehr scheu sind, bekommt man sie lebend kaum zu Gesicht. „Falls während des Tages lebende Ratten im Haus oder Garten entdeckt werden, deutet dies auf zu wenig Nahrung, Störung ihrer Nistplätze oder sehr starken Rattenbefall hin“, so die Experten der bundesweit tätigen Schädlingsbekämpfungsfirma Rentokil auf den Firmen-Webseiten.

Ein untrügliches Zeichen für Ratten im Haus sind aber auch schon frische Kotspuren. Jede Ratte scheidet etwa 40 spindelförmige Kotballen pro Tag aus. „Ist der Kot noch weich und glänzend, lässt dies auf einen aktiven Befall schließen“ erklärt Rentokil. Daneben ist das Auffinden frisch verstorbener Tiere ein klarer Nachweis für einen akuten Rattenbefall. Außerdem geht ein penetranter, beißender Ammoniak-Geruch mit einem starken Rattenvorkommen einher.

Außerdem kann man vor allem in staubbelasteten Bereichen auf frische Fußspuren und generell auf Nagespuren achten, um einen Befall zu erkennen. Weil Ratten bevorzugt immer wieder dieselben Laufwege nutzen, hinterlassen sie dort Spuren von Körperfett, das zusammen mit Schmutz- und Staubablagerungen rot-bräunliche bis ins Schwarz gehende Spuren auf den begangenen Flächen hinterlässt. Diese so genannten Schmierspuren weisen nicht nur auf Ratten im Haus hin, sie führen nicht selten auch zum Nest der Schädlinge.

So dringen Ratten ins Haus ein

In Deutschland treiben vor allem die Wanderratte (Rattus norvegicus) und die weniger stark verbreitete Hausratte (Rattus rattus) ihr Unwesen. Beide Arten können sehr gut klettern, die Wanderratte liebt außerdem das Wasser und kann schwimmen, weshalb sie sich gerne in Kanalisationen niederlässt und von dort aus in Gebäude eindringt.

Ins Haus dringen die Tiere durch Türspalten, Risse und Fugen ein. Dabei genügen ihnen schon Spalten und Löcher von zwei Zentimetern, um sich hindurch zu zwängen. Im Haus lassen sie sich dann in lichtgeschützten Bereichen wie Keller, Dachboden oder auch Aufzugsschächten nieder. Insbesondere wenn man häufiger Lebensmittelreste im Ausguss oder der Toilette entsorgt, können auch diese ein Einfallstor für Wanderratten sein.

Bauliche Maßnahmen können einem Rattenbefall vorbeugen

Eine wichtige Maßnahme zum Schutz vor einem Rattenbefall ist deshalb die Beseitigung sämtlicher Zugänge. Türspalten können mit Bürsten- oder Gummidichtungen verschlossen werden. Licht- und Luftschächte werden mit feinmaschigen Gittern verschlossen. Wand- und Deckendurchbrüche, durch die Rohre und Leitungen verlaufen, müssen sauber abgedichtet sein. Rückstauklappen verhindern, dass Ratten aus der Kanalisation etwa durch die Toilette ins Hausinnere vordringen. Alle anderen Wasserabläufe, wie sie sich zu Beispiel im Boden mancher Waschküchen und Kellerräume befinden, sollten ebenfalls mit einem Gitter gesichert werden.

Falsches Verhalten begünstigt einen Rattenbefall

Daneben sollte man einige Grundregeln bei der Lagerung und Entsorgung von Lebensmitteln beachten. Als Allesfresser sind Ratten bei der Futterwahl nicht besonders wählerisch und allzu leicht bereitet man den Nagern unbeabsichtigt einen reich gedeckten Tisch. Speisereste etwa sollte man nicht im Ausguss oder der Toilette entsorgen – insbesondere in älteren Gebäuden, wo es womöglich keine Rückstauklappe gibt. Sämtliche Lebensmittel- und gegebenenfalls auch Tierfutter-Vorräte müssen gut verschlossen und somit für Ratten unzugänglich gelagert werden.

Auch der Hausmüll kann Ratten anziehen. Mülltonnen sollten deshalb stets geschlossen sein, Kehricht Säcke in einem geschlossenen, für die Nager unzugänglichen Raum gelagert werden. Der Abfall sollte möglichst erst am Tag der Müllabfuhr an die Straße gestellt werden. Wie die Einladung zum Festmahl wirken auch schlecht durchmischte offene Komposthaufen mit einem zu hohen Anteil organischer Abfälle oder gar Fleischresten. Ein gut gepflegter und durchmischter Komposthaufen hingegen zieht keine Ratten an.

Ratten bekämpfen mit Lebend- und Schlagfallen

Insbesondere wenn noch kein massiver Befall vorliegt, man womöglich gezielt eine einzelne Ratte oder nur sehr wenige Tiere bejagen möchte, bieten sich dafür beköderte Schlag- und Lebendfallen an, die im Fachhandel und in Baumärkten erhältlich sind. Weil Ratten gerne dieselben Wege immer wieder verwenden, sind Bereiche, an denen ihr Kot oder Schmierspuren vorgefunden wurden, gute Plätze, um die Falle aufzustellen.

„Vor allem bei der Bekämpfung von vereinzelt auftretenden Nagern im Innenbereich sind Fallen grundsätzlich dem Einsatz von Biozid-Produkten vorzuziehen“, rät das Umwelt Bundesamt vom vorschnellen Einsatz von Ködergiften ab. Bei einem größeren Befall verlieren die Fallen schnell an Wirkung, weil der Köder von den hochintelligenten Tieren bald nicht mehr angenommen wird. Durch einen Wechsel der verwendeten Köder und unterschiedliche Standorte für die Falle kann man zwar gegensteuern, jedoch wird man einem massiven Rattenbefall mit Fallen und im Alleingang kaum Herr.

Rattengift gehört in fachkundige Hände

Die Bekämpfung mit Gift allerdings ist alles andere als ungefährlich. Damit die Ratten Ködergift dauerhaft gut annehmen, muss die Wirkung zeitverzögert einsetzen. Meist enthält Rattengift deshalb blutgerinnungshemmende Wirkstoffe – so genannte Antikoagulanzien, an denen die Tiere erst nach einigen Tagen durch innere Blutungen verenden. So können die schlauen Nager keinen Zusammenhang mehr zwischen dem Tod ihres Artgenossen und dem Ködergift herstellen.

Viele Rattengifte enthalten aber Wirkstoffe, die Otto Normalverbraucher gar nicht einsetzen darf. „Verbraucher sind von der Anwendung dieser Biozid-Produkte ausgeschlossen“, mahnt das Umweltbundesamt. Dazu zählen beispielsweise die Wirkstoffe Bromadiolon, Brodifacoum, Difethialon, Flocoumafen und Difenacoum. Tückisch ist, dass Rattengifte mit diesen Wirkstoffen frei verkauft werden dürfen, solange der Hersteller mit angibt, dass sie nur von Profis mit Sachkundenachweis angewendet werden dürfen. Zugelassen für Privatanwender sind Gifte mit den Wirkstoffen Chlorophacinon, Coumatetralyl und Warfarin beziehungsweise Natrium-Warfarin.

Doch auch diese bergen erhebliche Risiken. Zwar sind meist Bitterstoffe beigemischt, welche die ungewollte Aufnahme durch Kinder oder Haustiere verhindern sollen, jedoch können sie durch so genannte Sekundärvergiftungen gefährlich werden. Ein Raubvogel oder Haustier, das den vergifteten Nager frisst, kann ebenfalls daran sterben. Es wird empfohlen, die Rattenbekämpfung mit Gift generell professionellen Schädlingsbekämpfern mit Sachkundenachweis zu überlassen, um Risiken für Mensch und Tier zu vermeiden.

Rattenbekämpfung durch den professionellen Schädlingsbekämpfer

„Wenn Ratten sich im oder am Haus aufhalten, muss der Schädlingsbekämpfer ran“, bestätigt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und gibt zugleich Tipps, worauf Verbraucher bei Auswahl und Beauftragung achten sollten. „Auch beim Schädlings-Profi sollten Kunden darauf bestehen, dass möglichst unbedenkliche Mittel, zum Beispiel Köderdosen, Gele und Fallen statt Sprays und Vernebler, eingesetzt werden.“ Außerdem solle man gezielt nachfragen, welche Sicherheitsvorkehrungen und Schutzmaßnahmen einzuhalten sind, falls der Profi nicht von sich aus darauf eingeht, so die Verbraucherschützer.

Ratten mit Hausmitteln bekämpfen und vertreiben

Immer wieder werden auch diverse Hausmittel empfohlen, die angeblich Ratten vertrieben, beziehungsweise bekämpfen. Sicher ist, dass viele Katzen gute Rattenjäger sind. Vor allem im ländlichen Bereich, wo Futtermittel gar nicht vollständig vor Ratten geschützt werden können, haben sich Katzen als probates Mittel zur Rattenbekämpfung bewährt. Zwar können sie das Vorkommen von Ratten nicht ganz verhindern, sie halten deren Population aber im erträglichen Rahmen.

Die meisten anderen Hausmittel versuchen, sich den sensiblen Geruchssinn der Nager zu Nutze zu machen. Beispielsweise werden Terpentin, aber auch Cayennepfeffer, Chilis, Gewürznelken, Minze und ätherische Öle immer wieder als Hausmittel empfohlen. Ihre Wirksamkeit ist allerdings nicht nachgewiesen.

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