Ab 1. Juni dürfen neu hergestellte chemische Produkte in der Schweiz nur
noch mit den neuen Gefahrensymbolen versehen werden. Bereits produzierte
Produkte können noch während zwei Jahren mit der bisherigen
Kennzeichnung verkauft werden. Damit passt sich die Schweiz dem
internationalen System „Globally Harmonized System“ (GHS) an, das weltweit
dieselben Gefahrensymbole verwendet.
Pro Jahr geschehen in Schweizer Haushalten bis zu 50‘000 Vorfälle mit chemischen
Produkten. Zwar wissen gut 70% der Bevölkerung, dass die Gefahren auf
chemischen Produkten gekennzeichnet sind. Knapp 30% sind aber noch immer der
Meinung, dass dies durch die bereits 2005 abgeschafften Giftklassen geschehe.
Lediglich ein Drittel kennt die neuen GHS-Symbole. Dies ist das Resultat einer
Bevölkerungsbefragung, die während der nationalen Informationskampagne „Genau
geschaut, gut geschützt“ durchgeführt wurde.
Korrekter Umgang mit chemischen Produkten
Die von 2012 bis 2015 laufende Kampagne hat zum Ziel, die neuen
Gefahrensymbole und deren Bedeutung bekannt zu machen und einfache
Verhaltensregeln zum korrekten Umgang mit chemischen Produkten zu vermitteln.
Mit dem Slogan „Genau geschaut, gut geschützt“ wird die Bevölkerung für die
wichtigste Verhaltensregel im Umgang mit chemischen Produkten sensibilisiert: Wer
die Hinweise auf der Etikette liest, schützt sich selbst und andere vor Gefahren.
Das BAG führt die Informationskampagne zusammen mit der Eidgenössischen
Koordinationskommission für Arbeitssicherheit (EKAS), dem Staatssekretariat für
Wirtschaft (SECO), dem Bundesamt für Umwelt (BAFU), dem Bundesamt für
Landwirtschaft (BLW), dem Schweizerischen Versicherungsverband (SVV) sowie
privaten Partnern durch.
Gefährliche chemische Produkte werden neu mit einem international einheitlichen
System gekennzeichnet, das von den Vereinten Nationen entwickelt wurde. Dieses
System umfasst neun Gefahrensymbole, die auf gefährliche Eigenschaften von
Chemikalien hinweisen. Die schwarzen Zeichen auf weissem Grund in rotem
Rahmen lösen die bisher in Europa verwendeten orangen Symbole ab.
Das neue System soll Mensch und Umwelt besser vor den Gefahren von
Chemikalien schützen und den Handel mit chemischen Produkten international
vereinfachen.
Die vollständige Umstellung auf die neue Produktekennzeichnung erfolgt in der
Schweiz schrittweise. Sie ist bei den Grossverteilern bereits weit fortgeschritten. Bis
Ende Mai 2017 dürfen jedoch die bereits hergestellten Produkte mit der alten
Kennzeichnung noch verkauft werden. Für Pflanzenschutzmittel gelten längere
Übergangsfristen.
Wissen schützt
Für die Bevölkerung sowie auch Betriebe stehen unter www.cheminfo.ch Broschüren, Merkblätter, Lernmaterialien, Lernfilme und Flyer
zum Download oder zum Bestellen zur Verfügung. Im Rahmen der Kampagne wurde
auch eine kostenlose App für Smartphones lanciert. Die App «cheminfo» liefert unter
anderem Informationen zu den neuen Symbolen und enthält eine Notruf-145-
Funktion, die bei Vergiftungsunfällen und Vergiftungsverdacht betätigt werden kann.
Dabei gelangt der Notruf an die Zentrale von Tox Info Suisse, wo rund um die Uhr
unentgeltlich ärztliche Auskunft erteilt wird.
Test Gefahrensymbole
Lernen Sie die Bedeutung der neuen Gefahrensymbole kennen und testen Sie anhand von alltäglichen Situationen Ihren Umgang mit chemischen Produkten. Am Ende verrät Ihnen die Anzahl der gesammelten Punkte, wie gut Sie abgeschnitten haben. Spielen Sie mit der ganzen Familie, der Zufallsgenerator wählt dabei stets andere Fragen aus, sodass Sie Ihr Wissen gleich mehrfach testen können.
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