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Die Risiken des Putzwahns bei „planet e.“ im ZDF

Ihre Putzmittel lassen sich die Deutschen einiges kosten: 4,8 Milliarden Euro investierten Verbraucher im vergangenen Jahr in die Haushaltspflege. Doch das intensive Putzen birgt auch Gefahren für Mensch und Umwelt: Viele Reinigungsprodukte enthalten gefährliche Chemie-Cocktails. Darüber berichtet „planet e.“ in „Gefährlich sauber – die Risiken des Putzwahns“ am Sonntag, 31. März 2019, 15.05 Uhr im ZDF.

Wissenschaftler der norwegischen Universität Bergen haben in einer Langzeitstudie festgestellt: Menschen, die sehr viel putzen, haben eine deutlich schwächere Lunge als Menschen, die nie putzen. Putzmittel enthalten unterschiedliche chemische Substanzen, die durch Einatmen in die Lunge dringen und dort das Gewebe zerstören. Viele Experten halten deshalb besonders Sprühreiniger für problematisch. Durch den Sprühnebel gelangt der Reiniger nicht nur auf Waschbecken oder WC, sondern wird auch automatisch eingeatmet. Haushaltsberaterin Birgit Vetter hilft deshalb Familien, „richtig“ zu putzen, und sagt: „In Privathaushalten wird viel zu viel Chemie benutzt.“ Und oft auch viel zu viele Mittel auf einmal – in viel zu hohen Dosierungen.

Umdenken bei Verbrauchern, Herstellern und Politik gefordert

Problematisch sind auch die beigefügten Duftstoffe, die keinen Reinigungseffekt haben und als potenziell allergieauslösend gelten. Empfindliche Personen reagieren auf Duftstoffe mit Beschwerden wie Atemnot, Schwindel, juckender Haut oder tränenden Augen. Dabei gibt es zu den meisten Reinigungs- und Waschmitteln inzwischen duftstofffreie Alternativen.

Ein weiteres Problem: Wasch- und Reinigungsmittel gelangen nach ihrem Gebrauch direkt ins Abwasser. Tenside, Phosphate, Duftstoffe, Aufheller und Silikone – auch dabei ist es vor allem die Menge der Chemikalien, die für die Umwelt zur Gefahr werden kann. Eva Frei vom Abwasserverband Langen-Egelsheim-Erzhausen in Hessen sagt: „Unsere Kläranlagen sind nicht mehr in der Lage, die Stoffe, die sich in Reinigungsmitteln oder Medikamentenresten befinden, komplett abzubauen.“ In ihrer Kläranlage läuft deshalb gerade ein Pilotprojekt. Wissenschaftler der TU Darmstadt testen eine vierte Reinigungsstufe mit Aktivkohlefilter. Doch Forscher Tomas Fundneider weiß: Die Kläranlagen alleine können es nicht richten. Es muss ein Umdenken bei Verbrauchern, Herstellern und Politik stattfinden.

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