Im Haushalt werden oft die Arbeiten automatisch gemacht, so dass wir über Sinn und Unsinn gar nicht mehr nachdenken. Wir haben von unseren Eltern oder Grosseltern gelernt wie man richtig aufräumt, putzt und wäscht – und die können sich doch nicht irren, oder? Im nachfolgenden Beitrag einige der häufigsten Irrtümer im Haushalt.
Die Betten gleich nach dem Aufstehen machen: In der Kindheit so gelernt kann man das Haus bis heute nicht verlassen, wenn die Betten nicht gemacht sind. Durch unser Schwitzen in der Nacht bleibt die Feuchtigkeit im Bett, wenn man die Bettdecke gleich nach dem Aufstehen ordentlich gefaltet auf die Matratze legt. Für Hausstaubmilben ist die verbleibende Feuchtigkeit zwischen Bettdecke und Matratze ein idealer Lebensraum.
Besser ist, wenn man mindestens eine halbe Stunde lang die Bettdecke aufschlägt und gut durchlüftet, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Erst dann sollte die Decke gefaltet auf die Matratze gelegt werden.
Pro Person und Nacht 500 Milliliter Schweiss
Bettwäsche nur alle zwei Monate wechseln: Da wir ja in der Nacht schwitzen, sollte die Bettwäsche alle zwei bis vier Wochen gewechselt werden. Bei starkem Schwitzen oder heissen Sommernächten sollte sie man häufiger wechseln. Laut Experten sind pro Person und Nacht 500 Milliliter Schweiss normal. Damit Keime und Bakterien abgetötet werden sollte die Bettwäsche immer mit 60 Grad in der Maschine gewaschen werden. Da die Wäsche meistens aus unempfindlichen Material hergestellt wird, wird sie häufigeres Waschen mit hoher Temperatur auch gut vertragen.
Damit man den Schmutz besser sieht, Fenster bei Sonnenschein putzen: Dass die Fenster wieder mal gereinigt werden, sollten fällt einem bei Sonnenschein auf. Allerdings sollte man diesem Impuls widerstehen und den Tag zum Fensterputzen auswählen, wo die Sonne bedeckt ist. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit streifenfrei zu putzen, wenn die Sonne in die Fenster scheint. Das Wasser trocknet auf der Scheibe zu schnell und hinterlässt hässliche Streifen.
Fenster lassen sich besonders gut mit Zeitungspapier reinigen: Zeitungspapier eignet sich gut um die Scheiben streifenfrei trocken zu reiben. Einziger Nachteil: auf weissen Fensterrahmen kann die Druckerschwärze einen grauen Schmutzfilm hinterlassen. Mikrofasertücher wären etwas besser geeignet.
Viele Keime in Spülschwämmen und Duschvorhängen
Holzschneidebretter sind weniger hygienisch wie Plastikbrettchen: Dass grundsätzlich Plastikbrettchen hygienischer sind stimmt so nicht ganz. Eine Rolle spielt wie tief die Rillen im jeweiligen Material sind, wo sich Keime und Bakterien sammeln können. Bei Holzbrettern gibt es Holzsorten, die antimikrobielle Eigenschaften haben. Wichtig bei den Brettchen, ob Plastik oder Holz, nach Gebrauch immer heiss abspülen und gut Abtrocknen.
Der Ort mit den meisten Keimen ist im Haushalt die Toilette: Das stimmt so nicht ganz. Andere Gegenstände können im Haushalt mehr belastet sein. In verschiedenen Haushalten wurden Computertastaturen, Fernbedienung, Telefone, Duschvorhänge, Spülschwämme und Toiletten nach ihrer Keim-Zahl untersucht. Die wenigsten Keime wurden auf der Fernbedienung, Telefon und Computertastatur nachgewiesen. Danach schon die Toilette. In Spülschwämmen und Duschvorhänge lassen sich deutlich mehr Keime nachweisen.
Bereits vor Jahren fanden Forscher bei Proben aus einem Kühlschrank 11.4 Millionen Keime pro Quadratzentimeter, bei Toiletten dagegen nur 100.
In der Spülmaschine können Spülschwämme gereinigt werden: Wichtig ist die Hygiene in der Küche. Viele Keime sammeln sich in unseren Spülschwämmen. Weil sie häufig feucht sind, sind sie ein optimaler Nährboden für deren Vermehrung. Es empfiehlt sich daher sie alle zwei bis drei Tage auszutauschen. Man kann sie auch beim nächsten Spülgang in die Geschirrwaschmaschine legen, dass kann allerdings dazu führen, dass sich Fuseln festsetzen und die Maschine kaputt geht. Auch hier haben Forscher herausgefunden, dass 99 Prozent aller Erreger abgetötet werden, wenn man die feuchten Schwämme für zwei Minuten bei 800 Watt in die Mikrowelle legt.
In Bad und Küche alle Oberflächen desinfizieren: In privaten Haushalten sollte ein Desinfektionsmittel nur eingesetzt werden, wenn es ärztlich angeordnet wurde. Es ist ausreichend die „normalen“ Putzmittel zu verwenden, Schwämme und Lappen häufig wechseln und die Hände zu waschen. Desinfektionsmittel können Stoffe enthalten, die für die Umwelt und die Gesundheit gefährlich sein können, es können Allergien und Ekzeme ausgelöst werden.
Reinigungsmittel direkt auf Oberflächen sprühen, damit alles sauber wird: Reinigungsmittel sollten nicht direkt auf Armaturen gesprüht werden, sondern immer zuerst auf einen feuchten Lappen. Es können Kratzer auf dem Material entstehen, oder die Mechanik der Armaturen beschädigt werden.